ICH HABE EINE LANDKARTE IM KOPF.

Gespräche mit Blinden.
Ein Hörbild

Produktion Radio Bremen 2001
Erstsendung: 05.05.2001
Länge: 52'23"

Im Dunkeln finden sie mühelos den Weg. Wenn sie Bäumen, Laternenpfählen, parkenden Autos ausweichen, achten sie auf den Schall ihrer Schritte.
Ihr Geruchssinn führt sie in die Bäckerei, zum Kosmetikladen , ins Fischgeschäft. Sie riechen das Grün der Vorgärten, das Gelb der Zitronen. Am Geruch können sie die Nordsee von der Ostsee unterscheiden.
Mit den Händen erkunden sie die Welt der Sehenden, mit den Fingerspitzen erschließen sie sich die Welt der Schrift. Wenn sie jemand sprechen hören, können sie ihn sehen.
In dem Hörbild geben blinde Menschen Einblick in ihre Welt der Wahrnehmung und Alltagsbewältigung. Blindgeborene und Späterblindete, ältere und junge Blinde sprechen darüber, wie sie sich mit ihren Sinnen in der Welt der Sehenden zurechtfinden.
Trotz der Trauer um den Verlust des Sehens geht es in dem Hörbild aus Originalton, Texten und Musik auch um die Selbstbestimmung blinder Menschen und ihre ermutigende Einstellung zum Leben.

Musik: Jan Gabarek und Meredith Monk.

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