Inge Buck

OKTOBERLICHT
Gedichte

Fotografien
Phil Porter

Sujet Verlag, Bremen, 2014
ISBN-Nr.: ISBN 978-3-944-201-30-6

In den Gedichten von Inge Buck geht es um die Erfahrung von Zeit, es geht um Ausfahrt und Abschied, um Erinnern und Vergessen zwischen Frühling und Sommerende, zwischen Oktoberlicht und Winterstille. Und immer ist der Ruf der Krähe zu hören, im Schlaf, wenn Traum und Wirklichkeit ineinander fließen.

In den Gedichten von Inge Buck werden Geschichten erzählt: vom alten Haus, das verkauft wird, vom Blinden, der den Atem der Nacht hört, von Michel de Montaigne, der sich aus allen Ämtern zurückzieht, um zu schreiben, von Robert Walser in der Anstalt Herisau, der auf einsamen Spaziergängen sich im Schnee verliert. Lebensgeschichten gleiten vorüber, als ob die Zeit nie gewesen. Erst wenn wir vergessen, wird daraus eine Geschichte.

Der Fluss der Zeit durchzieht die Texte, verdichtet sich im Augenblick zur angehaltenen Zeit, in der Schönheit der Welt sichtbar wird in den Geduldsfäden einer Spinne, in der herbstlichen Verfärbung des Laubs, in der Dauer eines Vogelflugs, im Wellenschlag, im Takt einer alten, mechanischen Schreibmaschine.

Die minimalistischen Schwarz-Weiß-Bilder des Künstlers und Fotografen Phil Porter korrespondieren mit den Gedichten, ohne zu illustrieren, sie leuchten eine Welt des scheinbar Unscheinbaren aus, imaginieren Orte, erschaffen Wahrnehmungsräume für die Vorstellungskraft des Betrachters.

[zum Seitenanfang]